Zusetzen von Bienenköniginnen
erstellt durch Harald Hubrecht
Prolog
"An des Waldes Lichtung, wo die Himbeeren süß und reif am Strauch hängen, lebt ein Einhorn. Wenn du es siehst, wünsch dir schnell etwas, es wird sich binnen Kurzem erfüllen."
Zum Thema:
1. Weisel in den Brutableger geben
Es handelt sich hierbei um eine schnelle und sichere Methode. Dem ausgewählten Volk entnimmt man am Vormittag gedeckelte und schlüpfende Brutwaben (mind. 3) mit den anhängenden Bienen und bildet in einer neuen Beute einen Ableger.
Als Deckwaben gibt man auf jede Seite eine Futterwabe, in denen sich auch Pollen befinden sollten. Eine Leerwabe wird mit Wasser gereicht. Von offenen Brutwaben fegt man zusätzlich noch so viele Bienen dazu,
dass die Waben auch nach dem Abflug der Flugbienen gut belagert sind. Jetzt lässt man den Ableger mindestens 3-4 Stunden mit offenem Flugloch stehen (max. bis zum Abend) bevor man die Königin im Käfig zugibt.
Das Bienenvolk könnte jetzt auch an einem anderen Standort gebracht werden. Die Weisel sollte noch 24 Stunden unter festem Verschluß bleiben, der dann durch einen Zuckerteigverschluß ersetzt wird.
Die Kontrolle auf Weiselrichtigkeit erfolgt frühestens nach einer Woche. Erst nachdem die Königin angenommen wurde, sollte gefüttert werden.
2. Weisel in den Kunstschwarm einbringen.
Diese Methode ist sehr sicher und für Anfänger empfehlenswert. Aus dem gewünschten Volk werden etwa 1,3 kg Bienen in einen Schwarmkasten oder eine normale Beute (1 Zarge) gefegt. Am besten eignen sich Jungbienen oder Biene aus dem Honigraum. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Königin im Spendervolk zurück bleibt. Damit die Bienen nicht zu sehr auffliegen, können sie mit Wasser angesprüht werden. Nach 2 bis 3 Stunden wird der Kunstschwarm in eine Beute auf Mittelwände oder ausgebaute Waben geschlagen (4 bis 6 Waben). Gleichzeitig wird die neue Königin unter festem Verschluss zugesetzt. Man füttere den Kunstschwarm gleich beim Einschlagen in die Beute mit Futterteig. So vorbereite wird der Kunstschwarm mindestens 24 Stunden kühl und dunkel gestellt. Das Flugloch ist geschlossen zu halten. Nach dieser Dunkelhaft wird der neue Ableger in der schon anbrechenden Abenddämmerung auf einen anderen Standort gebracht (mindestens 5 km entfernt) und der feste Verschluss beim Versandkäfig durch einen Zuckerteigverschluss ersetzt. Jetzt ist das Flugloch wieder zu öffnen. Damit die Mittelwände zügig und schön ausgebaut werden, wird ab dem 3. Tag flüssig gefüttert. In der Regel sollte 0,5 l Futter 4 bis 5x im Abstand von 2 Tagen gereicht werden. Die Nachschau erfolgt wie beim Brutableger.
3. Weisel in das Volk geben.
Hier sollte der Imker schon einige Erfahrung im Umgang mit Bienen gesammelt haben, da es sich hier um eine schwierigere Methode handelt. Einem Volk darf nur dann eine Königin zugesetzt werden wenn es weisellos ist, also auch keine unbegattete Königin besitzt. Auch die Möglichkeit, aus offener Brut Weiselzellen zu ziehen, darf nicht gegeben sein. Deshalb sollte die alte Königin 9 Tage vor dem geplanten Zusetztermin entfernt werden. Nach 9 Tagen bricht man alle Nachschaffungszellen gründlich aus und setzt die neue Königin unter festem Verschluss mit ihren Begleitbienen zu. Nach 24 Stunden wird der feste Verschluss durch Zuckerteig ersetzt. Als Hilfsmittel kann ein mit Alkohol oder Duftlösung (Thymian) beträufelter Bierdeckel aufgelegt werden (Zeitpunkt: Einbringung der Königin).
4. Zusammenfassung
- Die Königin möglichst bald zusetzen.
– Die Königin 24 Stunden unter festem Verschluss im Volk lassen und dann erst durch einen Zuckerteigverschluss ersetzen.
– Die Begleitbienen können vor dem Zusetzen entfernt werden, sind jedoch die oben angegebenen Punkte beachtet worden, ist dies nicht unbedingt erforderlich.
– Keine Nachschau halten vor Ablauf wenigstens einer Woche.
– Den Ableger oder Kunstschwarm nur aus intakten und gesunden Völkern bilden, da sonst jeder Erfolg in Frage gestellt wird.